Die 26. Generalversammlung des Allgemeinen Sportverband Österreich (ASVÖ) ging heute Samstag im steirischen Aigen im Ennstal über die Bühne. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen einer Hofübergabe: Der Oberösterreicher Peter Reichl, bis dato Vizepräsident und Finanzreferent, wird ab sofort die Nachfolge des scheidenden Präsidenten, des Steirers Christian Purrer, antreten. Die Delegierten aus den neun Bundesländern votieren einstimmig für den Bank-Manager aus Linz. 75 Jahre nach seiner Gründung ist der ASVÖ mit 5.480 Mitgliedsvereinen der mit Abstand größte Sport-Dachverband in Österreich. Die Generalversammlung findet im Beisein von Ehrengästen statt. Unter ihnen seitens der beiden anderen Sport-Dachverbände Hermann Krist (ASKÖ) und Mag.a Michaela Huber (UNION) sowie der Geschäftsführer der Sport Austria, Mag. Gerd Bischofter, die den feierlichen Anlass miterleben.
In ihren Grußbotschaften würdigten Sportminister Werner Kogler und Sport Austria-Präsident Hans Niessl die Rolle des ASVÖ in der nachhaltigen Entwicklung des Breitensports und bedankten sich für die gute Zusammenarbeit. Im Zuge der Veranstaltung wurden Olympiasieger Lukas Mähr mit der ASVÖ-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet und Christian Purrer zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Hofübergabe mit Blick in die Zukunft
„Unser Haus ist besser bestellt denn je. Wir haben heuer unseren 75. Geburtstag gefeiert“, betonte der scheidende Präsident Christian Purrer in seiner Abschiedsrede. „So ein Jubiläum hat zwei Seiten: Einerseits sind wir stolz auf unsere Geschichte, andererseits erinnert uns dieser Geburtstag auch daran, an die Zukunft zu denken. Ein Generationswechsel ist dabei nicht nur in unseren Vereinen und Verbänden selbstverständlich, sondern auch in der Führung des ASVÖ.“ Mit diesen Worten übergab Purrer seine Funktion an den gebürtigen Linzer Peter Reichl, der die Verantwortung übernimmt und die ASVÖ-Gemeinschaft in die Zukunft führen wird.
In seiner Antrittsrede ging Peter Reichl auf das Thema des generationenübergreifenden Zusammenarbeitens ein. „Wir werden das Wissen und die Erfahrung unserer älteren Generation weiterhin schätzen und nutzen“, erklärte der Bank-Manager. Im Sport, wie auch in der Vereinsarbeit, kommt es auf die richtige Mischung von erfahrenen Teamplayern und dynamischen Jungen an - wir sind österreichweit so ein Team! Und ich darf als Kapitän dieses Teams agieren.“
Frauenförderung und Ehrenamt im Fokus
Ein zentrales Anliegen von Reichl ist die Förderung von Frauen und Jugendlichen im Sport. „An den heurigen Olympischen Spielen in Paris haben gleich viele Frauen wie Männer teilgenommen“, sagte der passionierte Outdoor-Sportler. „Genau das wünsche ich mir auch für unsere Organisation: mehr Frauen und junge Menschen in Führungspositionen.“ Reichl kündigte an, die Förderung der Jugend und Frauen noch stärker in den Fokus zu rücken.
Reichl hob in seiner Rede zudem die Bedeutung des Ehrenamts hervor, gerade in Zeiten von Krisen. „Die aktuelle Flutkatastrophe zeigt einmal mehr, wie unentbehrlich das freiwillige Engagement ist. Neben professionellen Einsatzkräften sind es oft Ehrenamtliche, die sofort zur Stelle sind und helfen. Ich werde mich weiterhin vehement für die Stärkung des Ehrenamts einsetzen.“
Sonderehrung für Ing. Hermann Strieder
Im Zuge der 26. Generalversammlung des Allgemeinen Sportverband Österreich wurde Ing. Hermann Strieder für seine langjährige Funktionärstätigkeit für den ASVÖ geehrt.
Herr Ing. Hermann Strieder, geboren am 22. Februar 1941 in Friesach, hat neben seiner langjährigen Funktionärstätigkeit für den ASVÖ Kärnten - er bekleidete das Amt des Rechnungsprüfers, Vizepräsidenten, Finanzreferenten und des Schriftführers - eine beeindruckende sportliche Laufbahn vorzuweisen. Zu seinen herausragenden sportlichen Erfolgen zählt insbesondere seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2004 in Neuseeland, wo er in mehreren Disziplinen des Straßengehens triumphierte. Er gewann Goldmedaillen im 10 km, 30 km und 50 km Straßengehen sowie im Teambewerb über 30 km. Auch bei der Weltmeisterschaft 2006 in Linz setzte er seine Siegesserie fort und holte Gold im 3000 Meter Hallengehen. 2007 war ein weiteres erfolgreiches Jahr für Ing. Strieder, als er bei der Europameisterschaft in Helsinki in den Disziplinen 3000 Meter und 5000 Meter Hallengehen jeweils Goldmedaillen errang. Darüber hinaus brillierte er bei der EM 2007 in Regensburg, wo er erneut Gold im 10 km und 30 km Straßengehen gewann.
Ing. Hermann Strieder war 50 Jahre im Leistungssport verankert.
Er erhielt für seine Verdienste als langjähriger Funktionär das goldene Sportehrenzeichen der Stadt Spittal an der Drau und den goldenen Sportehrenpreis des Landes Kärnten. Darüber hinaus wurde er mit dem goldenen Sportehrenpreis des ASVÖ Kärnten, dem goldenen Sportehrenzeichen des ASVÖ Bund und der goldenen Kampfrichternadel geehrt. Seit dem Jahr 2019 ist er Mitglied im Beirat des ASVÖ Kärnten und bleibt dem Landesverband somit erhalten.